Ich bin nun schon seit dem 4. Oktober in Australien. 4 Nächte in einem Hostel nähe der Centralstation, 2 Wochen bei einer Gastfamilie nahe der Oxford Street (beide in Sydney) und 2 Wochen auf einer Farm in der Nähe des Dorfes Tooraweenah (NSW) habe ich nun schon hinter mir. Manche können sich vorstellen, dass es daher sehr stressig für mich in letzter Zeit war. Ich lerne ständig neue Menschen kennen, bin immer mal wieder unterwegs und ich kann euch jetzt noch nichtmal sagen, wo ich an Weihnachten bin. Wir haben unendlich viele Pläne und Vorstellungen, bleiben ja aber dennoch sehr flexibel,weswegen wir uns noch nicht sofort festlegen für die nächsten Wochen oder Monate. Alles geschieht nach dem Motto „Je nachdem..“

 

In Sydney besuchte ich für zwei Wochen einen Sprachkurs, um meine Englischkenntnisse nochmal etwas aufzufrischen. Währenddessen wohnte ich bei einer sehr netten „Gastmutti“. Sie zeigte mir mit ihren zwei Dackeln gleich am ersten Tag, als ich bei ihr einzog, den Weg zur Schule und wir unterhielten uns dabei so angeregt: über meine Familie, über ihre Familie, über den teuren Lebensstil in Sydney, über deutsche und amerikanische Autos, über ihre Hunde und etwas über das deutsche Bildungssystem. Sie meinte gleich zu anfangs, dass mein Englisch sehr gut sei, was einen natürlich sehr aufbaut. Ich lernte auch zwei ihrer Freunde kennen, wobei einer von beiden sehr interessiert an meinem Australienaufenthalt war. Auch über mein Privatleben stellte der zweifache Papa mir ein paar Fragen. Mit ihm verstand ich mich ehrlich gesagt sehr gut! Beim Abendessen und danach sprachen wir drei über alles mögliche. Über „Beziehungsprobleme“, über Australier, über die Deutschen, worauf ich aufpassen muss während ich herumreise etc. 
Aber genug davon. An einem der Sonntage spielten meine Freundin, mit der ich versuche mein Work and Travel zu überstehen, und ich Touri. Wir gingen nachmittags ins Sea Life Aquarium und abends gönnten wir uns die Harbour Bridge und das Opernhaus in ihren nächtlichen Lichtern. Es war wirklich wunderschön.


Während unserer Zeit in Sydney freundeten wir uns mit unterschiedlichen Leuten an. Vor allem eben mit deutschen Gleichaltrigen, obwohl wir auch gerade in er Sprachschule viel Kontakt zu Spaniern, Franzosen, Japanern, Koreanern und Brasilianern aufbauten. Dabei tauschten wir viel über die typischen Eigenheiten unserer Länder aus, erzählten von uns selbst und warum und wie lange wir die Sprachschule besuchten.

Wir verbrachten jedenfalls bisher sehr viel Zeit mit drei besonderen Menschen. Einer von ihnen kommt aus Mainz und die beiden anderen Grazien aus dem Umfeld von Düsseldorf. 😀 Wir grillten zusammen, gingen einkaufen, trafen uns in Parks, erzählten sehr viel über alles mögliche und gingen auch zusammen feiern. Sogar den Trip zu den Blue Mountains am darauffolgenden Sonntag unternahmen wir zu fünft.


Einer der besonderen Abende war der 20. Oktober, als wir endlich einen angesagten Club austesteten. Der „Ivy Club“ ist vor allem dafür bekannt, dass es dort eben sehr teuer sein soll. Doch unser erster Eindruck: Boah ist das schick! Männer in Anzügen, überall. 90% der Besucher sahen eben aus, als wären sie der Business-Class entsprungen. Die Weiber waren ebenfalls ziemlich aufgetakelt. Eine meiner Freundinnen und ich bemerkten wenige Minuten nachdem wir die vierte Etage mit zugänglichem Pool, Poolbar, Sitzecken, Dj und Sängerin etc. betreten haben, wie das hier so mit dem Dating und „Abschleppen“ ablaufen würde. Einer von vier älteren Männer (natürlich Anzugträger) quatschte meine Freundin an, weil diese ein Foto machen wollte. Also bot er sich uns prompt an, das selber zu übernehmen. Anschließend wurden wir bei den vieren sofort mit an den Tisch eingeladen und sie gaben uns schon selbstverständlich unsere „Drinks“ aus. Ich setze das in Anführungszeichen, weil ich keinen Alkohol trinke und selbst an dem Abend mir von den Herren ein Wasser gewünscht habe. Sie waren durch die Tatsache sehr verwundert – so wie alle anderen, die mich erstmal kennen lernen müssen. Gerade auch weil sie von den Deutschen denken, dass wir sehr viel Bier trinken. Doch mein Travelmate und ich, wurden eines anderen belehrt – aber dazu in einem anderen Post mehr!


Jedenfalls saßen wir uns mit dazu und klapperten die üblichen Fragen und Themen ab: Wie heißt du? Woher kommst du? Was machst du hier? Warum genau bist du hier? Blah blah. Ich versuche immer noch internationale Themen anzuknüpfen, wie z.B. Fußball, da mein Lieblingsverein (FC Bayern München, ja jetzt jammert nicht!) ja ziemlich bekannt ist durch seine internationalen Spiele. 

Naja es war jedenfalls ziemlich unterhaltsam und nett sich mit denen zu unterhalten, aber mehr war es eben auch nicht. Wir wussten ja nicht, wie alt die vier genau waren oder ob sie sogar vielleicht Frau und Kind(er) zu Hause sitzen hatten. Später schlossen wir uns also wieder unseren Freunden an und tauschten aus, was der Abend bisher gebracht hat.


Danach entschlossen wir uns kurzer Hand die Hosen hochzukrempeln, die Schuhe auszuziehen und in den teilweise knietiefen Pool zu gehen. Dort tanzten wir und trotz des gehobeneren Stils des Clubs, fühlte ich mich schwereloser und entspannt. Die Securities übten nur bedingt Druck aus, aber niemand von uns bekam an dem Abend Ärger oder Stress. Weswegen auch, wozu ist denn so ein Pool da. ^^


Später wechselten wir den Floor und gingen tanzen. Dabei trafen wir sofort auf zwei unserer „Mitschüler“. Mit eine der beiden erzählten wir dann nebenbei kurz und tanzten währenddessen unbeschwert weiter. 

Am Tag danach mussten meine Freundin (Travelmate) und ich jedenfalls wieder zur Sprachschule. Wir hatten den Tag zuvor schon frei gemacht und sagten uns deswegen: Ja heute müssen wir hin. Es war ja auch unser letzter Tag.

Am Samstag darauf verließen wir um 7:18 Uhr mit dem Zug Sydney in Richtung Dubbo, um danach den Bus nach Gilgandra zu nehmen. Bis dahin waren wir dann ca 8 Stunden unterwegs. 

Und dann begannen unsere 2 Wochen Farmleben.

– Fortsetzung folgt
Ciao.