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sonnenblumenklauen

Bei Nacht wirds gemacht.

Verfasser

annaasaurus

jung & vielseitig

Das Lernen

Was habe ich bis hier her mit meinen 20 Jahren gelernt? Vieles, was ich schon wusste, aber was ich erst jetzt beginne zu realisieren.Sei nicht zu naiv, zu blauäugig, zu leichtgläubig. Wir wissen das selbst, aber wir verinnerlichen es nicht und gehen dem auch oft nicht nach. 

Der Mensch glaubt alles zu wissen, dabei kann niemand jemals alles wissen. Alles wissenswerte über die Natur, die Menschen, ihre Gefühle, ihre Persönlichkeiten, alles über die Erde, um uns herum kann niemals komplett von einer Person erfasst werden. In gewisser Weise sind die Menschen sich zu ähnlich. Vieles ist gleich: Interessen, Paarungsverhalten, Jobs etc.

Doch wir unterscheiden uns wiederum in diesen und noch mehr, was die ganze Sache ja so unglaublich spannend macht. 

Ich lerne Tag für Tag neue Menschen kennen, manche aus den verschiedensten Ländern oder aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Ich traf Menschen, die manche meiner Freunde ähnelten in irgendeiner bestimmten Weise und sei es nur eine kleine Gemeinsamkeit. 

Wir assoziieren Momente mit Personen. Ich versuche mich immer an viele Sachen aus den vergangenen Monaten zu erinnern um meine Zeit hier jederzeit für mich selbst rekonstruieren zu können. Nun verknüpfe ich Orte und Personen mit den Momenten und Erlebnissen, die ich erfahren habe. 

Ich dachte an zu Hause, an die Ostsee als ich in Cairns ankam und noch Palm Cove und Pourt Douglas besuchte. Relativ kleine Küstenstädte, mit Strandpromenaden, kleinen süßen Geschäften und kleineren Hotels. 

Um etwas zu lernen, um es dann endlich frei beherrschen zu können, muss man es immer wieder tun. Das heißt der Spruch „Nur aus Fehlern lernt man.“ hat schon seine Richtigkeit. Wir merken erst, dass wir etwas falsch gemacht haben, wenn wir gescheitert sind. Dazu kommt dann eine umfassende Fehleranalyse, weil man jedes Detail in Betracht zieht, weswegen es denn falsch gelaufen ist. Dabei ist es das Wiederholen des Fehlers der uns zum Lernen anregt. Wir werden es erst begreifen und richtig machen, wenn wir es oft genug falsch gemacht haben. In diesem Sinne lernen wir pausenlos. Ein gutes Beispiel: in unserem Wohnzimmer sind sich das Fenster zur Straße und das Fenster zum Hof sozusagen gegenüber. Vögel denken daher, dass sie hindurch fliegen könnten, weil sie ja das Licht und die Natur auch auf der anderen Seite sehen können. Dann fliegen sie gegen unser Fenster und sterben meist etwas später an ihren Verletzungen auf unserem Rasen. Okay das war zugegebenermaßen ein blödes Beispiel. Ich hätte vielleicht eher ein klassisches Beispiel nehmen sollen, wie z.B. Baby bzw. Kleinkinder, da diese ja in den ersten Monaten und Jahren vieles erlernen, vieles falsch machen.

Doch auch vor kurzem stellte ich bei meinem neuen Job auch wieder fest: Learning my doing. Man beherrscht nicht sofort alles. Das kann niemand. Manche lernen schneller, manche brauchen dafür länger Zeit. Das hängt ganz von Individuum ab. Umso öfter wir den Vorgang wiederholen, umso schneller prägt sich dieser in unser Gedächtnis ein. 

Maybe some women are not meant to be tamed. Maybe they are supposed to run wild until they find someone just as wild to run with.

Nein ich bin nicht eingebildet oder arrogant. Mir ist es mittlerweile nur völlig egal was die meisten anderen von mir halten. 

Ganz nach einem meiner Lieblinge von Casper lebe ich hin und wieder einfach danach. Ich mach mich auf und davon. Ich vermisse das Wasser. Das Meer und den Ozean. Ich höre die Wellen und habe immer wieder meinem australischen Lieblingsstrand vor Augen. 

Also los, ihr Affen

Zeit vergeht

Leute kommen und gehen. Nein, eher wir kommen und gehen. Backpackerlifestyle eben. Trotzdem seid ihr wie eine Familie für mich geworden. ❤️ Ich hoffe wenigstens einige Freundschaften bleiben.
Mein Travelmate und ich verließen beim Entwurf dieses Posts nun zum zweiten mal nach zusammengerechnet 9 Wochen das Working Hostel in Griffith, NSW. Am 3.11. kamen wir dort das erste mal abends nach einer etwa 8 stündigen Busfahrt im Hostel an. Kurze Einweisung, Zimmer beziehen, Essen machen, Duschen und schlafen gehen. Am Freitag aufgestanden erwarteten uns schon die Mitarbeiter mit der Neuigkeit, dass wir übers Wochenende in der Nähe von Melbourne arbeiten werden. Am selben Abend noch losfahren stand also auf dem Plan. Viel Infos wurden zu dem Job nicht gegeben, doch wir wussten, dass wir auf einer Art Rummel (FunFair) arbeiten würden. Fress- und Losbuden stellte ich mir nur vor. 


Nach der über vierstündigen Autofahrt kamen wir dann in Whittlesea an. Es war etwa viertel 1 nachts. Die Bedingungen, unter denen wir dort übernachten sollten und wie unser „Arbeitgeber“ so drauf war – das erspare ich euch lieber. Wir haben dort wahrscheinlich sowieso schwarz gearbeitet. Cash in Hand eben. 

Am Samstag gegen halb 7 aufgestanden und anschließend frisch gemacht und umgezogen. Anfangs war alles eher unstrukturiert, doch die Arbeit stellte sich als simple heraus. Ich habe mit einem Jungen den ganzen Tag vor bzw in einer riesigen aufgeblasenen Raupe gestanden und kleine Kinder bespaßt. Oder war es eher ein Wurm ? Ich hab keine Ahnung. Durch diesen Job lernte ich jedenfalls einen besonderen Menschen kennen. Die Bindung vertiefte sich auch nach den zwei Tagen gemeinsamer Arbeit, wenn man sich oft alleine getroffen hat, da man zwar leider nicht im selben Hostel war, aber sich immerhin im selben Ort befand. 


Sonntagabend, als die Arbeit getan war und wir unser Geld bekamen, fuhren wir dann jedenfalls wieder heim ins Hostel. 

Das Wochenende half mir und meiner Freundin schon sehr, sofort neue Kontakte zu knüpfen, da wir mit Leuten aus den Hostels in Griffith zusammen arbeiteten.

Am Dienstag fingen wir dann beide unsere Jobs an, die wir dann auch 7 Wochen durchzogen. 

Dass wir diesen Ort am 22.12. für Melbourne verlassen würden, stand dann nach und nach immer mehr fest, was uns nicht davon abgehalten hat die restliche Zeit bis dahin auch zugenießen. An manchen Wochenenden sind wir hier im Ort ausgegangen, an anderen starteten wir eine Art Roadtrip nach Wollongong mit drei vollgepackten Autos um alle gemeinsam Steve Aoki auf dem MTV Beats & Eats sehen und hören zu können. ❤

Weihnachten verbrachte ich dann am 24.12. in einer AirBnb Wohnung mit 3 anderen Mädels. Diese wiederum luden mehrere Leute ein, die sie auch auf ihren Reisen kennen lernten und organisierten ein etwas größeres Dinner. Für mich war dies etwas ungewohnt und schon fast überfordernd, weil ich Heiligabend immer mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder verbringe. Auch die Gesellschaft meiner besten Freundin und derer ihrer Eltern genieße ich jedes Weihnachten, weswegen ich es also eher in etwas kleinerem Kreise gewohnt bin. Den 25.12. verbrachte ich dann aber – so wie ich es vorher plante – in Elwood am Strand. Ein Freund schloss sich mir an und wir genossen beide die australische Sommerhitze mit Sand zwischen den Zehen und Meer. Er war auch am Abend zuvor für mich da, als mir das Kochen und gemeinsame Essen mit all den Leuten zu viel geworden ist.
Ich genoss die Zeit in der Wohnung sehr, doch unser Aufenthalt dort blieb nur bis zum 2. Januar 2017. Wir entschlossen uns etwas vorher, dass wir zum Arbeiten in das Working Hostel zurückkehren werden, da unsere Flüge für Bali ab dem 18.01. schon gebucht waren und wir nochmal etwas Geld verdienen wollten.

Kurzer Abriss zu meinen Jobs, die ich bis dorthin hatte:

  • Wochenendjob auf einer FunFair
  • Orange Packing/Sorting
  • Cleaning im Motel
  • Cleaning für ein anderes Unternehmen
  •  Bottling in einer Winery
  •  Work for Accomodation in unserem Hostel

Als ich dann Melbourne für Griffith verließ, war ich im Endeffekt sehr froh viele meiner neuen Freunde dort wiederzusehen, auch wenn der Abschied mir in Melbourne besonders schwer fiel. 

Angekommen in meinem „alten zu Hause“ – so würde ich es fast nennen – lernte ich wiederum noch ein paar neue Leute kennen, wobei ich mich immer wohler und wohler fühlte. 

Mit zwei Freunden hielt ich, während ich das Hostel zwei mal verließ, immer regelmäßig Kontakt. Sie gehören zu den Menschen, zu denen ich den Kontakt auch halten will, was sich schwierig herausstellen könnte, da beide noch weitere Pläne fürs Reisen haben, selbst wenn ich längst wieder zu Hause bin. Da erscheint mir die Entfernung zwischen Potsdam und Bremen sowie Potsdam und Braunschweig gar nicht mehr so groß. 🙈

So, ciao erstmal.

Das Leben aus dem Backpack 

von Maura Friedeler

Wenn man sich als Abiturabsolvent, wie 22.000 andere Deutsche jährlich entschließt, ein Auslandsjahr in Australien zu verbringen, dann ist die Vorbereitung auf „das Jahr deines Lebens“ ein nicht zu unterschätzender Aspekt. 
Neben Flugbuchung, Reisepassaustellung und Reisepartner finden, ist die Planung deines Kleiderschranks für die nächsten Monate, eine der schwierigsten Aufgaben. 
Dafür kommt erstmal die Frage auf: „Reise ich mit einem Rucksack oder mit einem Koffer?“ In den sozialen Netzwerken und den Meinungen anderer ist diese Frage heiß diskutiert und man muss sich im Endeffekt selbst entscheiden. 

Wenn man sich aber als ein richtiger Backpacker fühlen möchte und dafür auch die schwere Last auf dem Rücken ertragen will, dann entschließt man sich gegen den Koffer und für den Rucksack. 
Man ist also an dem Punkt, an dem man sich den Rucksack zugelegt hat, welche Marke und welche Größe spielen dabei kaum eine große Rolle, sodass man nun vor der schwierigen Aufgabe steht, ihn auch zu füllen. 
Den besten Tipp, den man sich von schon erfahrenden Backpackern holen kann ist, nicht zu viele Kleidungsstücke mitzunehmen. Dass dieser Tipp wirklich Sinn macht, erfährt man leider erst, wenn man im Reiseland ankommt. 

Daher packt man seinen Rucksack ganz nach dem Motto „Man weiß ja nie, wie das Wetter wird“ oder „Ich werd ganz sicher alles brauchen“, bis der Rucksack komplett voll ist. 

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen, die Taschen gepackt und die Freunde und Familienmitglieder verabschiedet wurden, kann die große Reise als Backpacker losgehen. 
In den ersten Tagen fällt einem noch kaum auf, wieviele Nachteile so ein großer Rucksack hat. Man bemerkt zwar schon ziemlich früh, dass es eine ziemliche Last für den Rücken ist, aber dafür ist man Multi-tasking fähig, da man beide Hände frei hat und z.B wie ich, weiter Subway Surfers auf dem Handy spielen kann, während man sein Gepäck trägt. Außerdem kann man jeden Weg laufen, egal wieviel Schotter, Gras oder Steine auf dem Boden liegen. 
Je länger man dennoch mit seinem Backpack unterwegs ist, desto genervter wird man davon. 

So ordentlich wie man ihn im Heimatland gepackt hat, bleibt er leider nicht lange. Dies kann vielleicht daran liegen, dass jetzt nicht mehr Mama den Rucksack mitpackt, sondern man leider die alleinige Verantwortung über seine Ordnung hat oder es einfach echt schwierig ist, darin eine Ordnung zu halten. Man muss sich das so vorstellen: die Kleidungstücke sind alle übereinander gestapelt, meistens, wie auch in meinem Fall hat man alles nach lange Hosen, kurze Hosen, lange tshirts, kurze tshirts u.s.w. geordnet. Diese Ordnung gerät aber logischerweise schnell durcheinander, da man natürlich immer ein Oberteil von oben, mit einer Hose von unten aus dem Rucksack anzieht. Nach einigem An-und Ausziehen ist diese Ordnung natürlich Geschichte. Nachdem man das realisiert hat, packt man die Klamotten nun immer nur oben drauf. 

Aufs Falten wird sowieso nur noch kaum geachtet, da wie jeder Backpacker schnell realisiert hat, wird bügeln und ordentlich Falten eh überbewertet. Vielmehr fühlt man sich dadurch als Gemeinschaft und kann Backpacker dadurch auf der Straße von Einheimischen unterscheiden.

Darüberhinaus liegt man mit dem Vorurteil garnicht so falsch, dass Backpacker kein Geld haben. Dennoch kann man es sich als Mädchen nicht nehmen lassen, die letzten Münzen noch zum Shoppen zu benutzen. Und wie jedes Mädchen weiß, landet im Endeffekt mehr im Einkaufskorb, als man eigentlich geplant hatte. Nach dem Einkauf aber, kommt neben der Geldsorge noch der Gedanke auf, wo man seine neu ergatterten Sachen denn verstauen soll. 

Dafür muss wohl oder übel ausgemistet werden, was zu einer weiteren Sorge führt, denn welches Mädchen kann sich leicht von Klamotten trennen?!

Dadurch ist es bei mir gekommen, dass bei meinem Rucksack die Kofferwaage am Flughafen mittlerweile 17,5 Kilo anzeigt und nicht mehr die 12 Kilo, wie bei meiner Abreise in Deutschland. 

Ein weiterer, unter Backpackern sehr verbreiteter Fall ist, dass man immer gleich gekleidet auf den Straßen zu sehen ist. Dies ist vorallem bei den männlichen Mitreisenden zu erkennen. Aus Bequemlichkeit werden die Sachen, die oben im Backpack liegen im Wechsel getragen, alle zwei Wochen gewaschen und dann wieder angezogen. So kommt auch der Fall zustande, dass man sich nach Wochen über ein Kleidungsstück unten in seinem Backpack wundert und garnicht wusste, dass man es bei sich trägt. 
Neben diesen gibt es noch viele weitere Folgen, die ein Backpack mit sich führt. Man kann ihn schwer waschen, wenn mal eine Shampooflasche oder ähnliches ausgelaufen ist; die unten liegenden Klamotten fangen an zu stinken, durch die Mega Hitze und pralle Sonne, die auf den Rucksack scheint und noch vieles weiteres…

So zählt nach einigen Wochen ein Kleiderschrank zu den Luxusgegenständen, die man von zu Hause vermisst und den man nur hat, wenn man lange Zeit an einer Stelle bleibt, beispielsweise zum Arbeiten.
Trotz dieser ganzen aufgezählten Punkte und noch vielen weiteren Argumenten gegen einen Backpack und für einen Koffer steht im Endeffekt fest: Ein wahrerer Backpacker ist man nur, wenn man mit einem Rucksack reist! Daher wäre meine Antwort auf die am Anfang gestellte Frage immer: „Ich reise mit einem Rucksack“.
Aber egal, wie und mit welchem Gepäck man reist (irgendwann läuft man eh nur noch mit Flip Flops rum), die Erfahrungen die man macht und die Menschen die man kennenlernt sind es definitiv wert, eine solche Reise anzutreten und können einem ein Leben lang bleiben.
Instagram: https://www.instagram.com/maura_z/?hl=de

„Schrammen sind sexy. Angstschweiß nie.“ 

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