Leute kommen und gehen. Nein, eher wir kommen und gehen. Backpackerlifestyle eben. Trotzdem seid ihr wie eine Familie für mich geworden. ❤️ Ich hoffe wenigstens einige Freundschaften bleiben.
Mein Travelmate und ich verließen beim Entwurf dieses Posts nun zum zweiten mal nach zusammengerechnet 9 Wochen das Working Hostel in Griffith, NSW. Am 3.11. kamen wir dort das erste mal abends nach einer etwa 8 stündigen Busfahrt im Hostel an. Kurze Einweisung, Zimmer beziehen, Essen machen, Duschen und schlafen gehen. Am Freitag aufgestanden erwarteten uns schon die Mitarbeiter mit der Neuigkeit, dass wir übers Wochenende in der Nähe von Melbourne arbeiten werden. Am selben Abend noch losfahren stand also auf dem Plan. Viel Infos wurden zu dem Job nicht gegeben, doch wir wussten, dass wir auf einer Art Rummel (FunFair) arbeiten würden. Fress- und Losbuden stellte ich mir nur vor. 


Nach der über vierstündigen Autofahrt kamen wir dann in Whittlesea an. Es war etwa viertel 1 nachts. Die Bedingungen, unter denen wir dort übernachten sollten und wie unser „Arbeitgeber“ so drauf war – das erspare ich euch lieber. Wir haben dort wahrscheinlich sowieso schwarz gearbeitet. Cash in Hand eben. 

Am Samstag gegen halb 7 aufgestanden und anschließend frisch gemacht und umgezogen. Anfangs war alles eher unstrukturiert, doch die Arbeit stellte sich als simple heraus. Ich habe mit einem Jungen den ganzen Tag vor bzw in einer riesigen aufgeblasenen Raupe gestanden und kleine Kinder bespaßt. Oder war es eher ein Wurm ? Ich hab keine Ahnung. Durch diesen Job lernte ich jedenfalls einen besonderen Menschen kennen. Die Bindung vertiefte sich auch nach den zwei Tagen gemeinsamer Arbeit, wenn man sich oft alleine getroffen hat, da man zwar leider nicht im selben Hostel war, aber sich immerhin im selben Ort befand. 


Sonntagabend, als die Arbeit getan war und wir unser Geld bekamen, fuhren wir dann jedenfalls wieder heim ins Hostel. 

Das Wochenende half mir und meiner Freundin schon sehr, sofort neue Kontakte zu knüpfen, da wir mit Leuten aus den Hostels in Griffith zusammen arbeiteten.

Am Dienstag fingen wir dann beide unsere Jobs an, die wir dann auch 7 Wochen durchzogen. 

Dass wir diesen Ort am 22.12. für Melbourne verlassen würden, stand dann nach und nach immer mehr fest, was uns nicht davon abgehalten hat die restliche Zeit bis dahin auch zugenießen. An manchen Wochenenden sind wir hier im Ort ausgegangen, an anderen starteten wir eine Art Roadtrip nach Wollongong mit drei vollgepackten Autos um alle gemeinsam Steve Aoki auf dem MTV Beats & Eats sehen und hören zu können. ❤

Weihnachten verbrachte ich dann am 24.12. in einer AirBnb Wohnung mit 3 anderen Mädels. Diese wiederum luden mehrere Leute ein, die sie auch auf ihren Reisen kennen lernten und organisierten ein etwas größeres Dinner. Für mich war dies etwas ungewohnt und schon fast überfordernd, weil ich Heiligabend immer mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder verbringe. Auch die Gesellschaft meiner besten Freundin und derer ihrer Eltern genieße ich jedes Weihnachten, weswegen ich es also eher in etwas kleinerem Kreise gewohnt bin. Den 25.12. verbrachte ich dann aber – so wie ich es vorher plante – in Elwood am Strand. Ein Freund schloss sich mir an und wir genossen beide die australische Sommerhitze mit Sand zwischen den Zehen und Meer. Er war auch am Abend zuvor für mich da, als mir das Kochen und gemeinsame Essen mit all den Leuten zu viel geworden ist.
Ich genoss die Zeit in der Wohnung sehr, doch unser Aufenthalt dort blieb nur bis zum 2. Januar 2017. Wir entschlossen uns etwas vorher, dass wir zum Arbeiten in das Working Hostel zurückkehren werden, da unsere Flüge für Bali ab dem 18.01. schon gebucht waren und wir nochmal etwas Geld verdienen wollten.

Kurzer Abriss zu meinen Jobs, die ich bis dorthin hatte:

  • Wochenendjob auf einer FunFair
  • Orange Packing/Sorting
  • Cleaning im Motel
  • Cleaning für ein anderes Unternehmen
  •  Bottling in einer Winery
  •  Work for Accomodation in unserem Hostel

Als ich dann Melbourne für Griffith verließ, war ich im Endeffekt sehr froh viele meiner neuen Freunde dort wiederzusehen, auch wenn der Abschied mir in Melbourne besonders schwer fiel. 

Angekommen in meinem „alten zu Hause“ – so würde ich es fast nennen – lernte ich wiederum noch ein paar neue Leute kennen, wobei ich mich immer wohler und wohler fühlte. 

Mit zwei Freunden hielt ich, während ich das Hostel zwei mal verließ, immer regelmäßig Kontakt. Sie gehören zu den Menschen, zu denen ich den Kontakt auch halten will, was sich schwierig herausstellen könnte, da beide noch weitere Pläne fürs Reisen haben, selbst wenn ich längst wieder zu Hause bin. Da erscheint mir die Entfernung zwischen Potsdam und Bremen sowie Potsdam und Braunschweig gar nicht mehr so groß. 🙈

So, ciao erstmal.