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sonnenblumenklauen

Bei Nacht wirds gemacht.

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Australien

Das Lernen

Was habe ich bis hier her mit meinen 20 Jahren gelernt? Vieles, was ich schon wusste, aber was ich erst jetzt beginne zu realisieren.Sei nicht zu naiv, zu blauäugig, zu leichtgläubig. Wir wissen das selbst, aber wir verinnerlichen es nicht und gehen dem auch oft nicht nach. 

Der Mensch glaubt alles zu wissen, dabei kann niemand jemals alles wissen. Alles wissenswerte über die Natur, die Menschen, ihre Gefühle, ihre Persönlichkeiten, alles über die Erde, um uns herum kann niemals komplett von einer Person erfasst werden. In gewisser Weise sind die Menschen sich zu ähnlich. Vieles ist gleich: Interessen, Paarungsverhalten, Jobs etc.

Doch wir unterscheiden uns wiederum in diesen und noch mehr, was die ganze Sache ja so unglaublich spannend macht. 

Ich lerne Tag für Tag neue Menschen kennen, manche aus den verschiedensten Ländern oder aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Ich traf Menschen, die manche meiner Freunde ähnelten in irgendeiner bestimmten Weise und sei es nur eine kleine Gemeinsamkeit. 

Wir assoziieren Momente mit Personen. Ich versuche mich immer an viele Sachen aus den vergangenen Monaten zu erinnern um meine Zeit hier jederzeit für mich selbst rekonstruieren zu können. Nun verknüpfe ich Orte und Personen mit den Momenten und Erlebnissen, die ich erfahren habe. 

Ich dachte an zu Hause, an die Ostsee als ich in Cairns ankam und noch Palm Cove und Pourt Douglas besuchte. Relativ kleine Küstenstädte, mit Strandpromenaden, kleinen süßen Geschäften und kleineren Hotels. 

Um etwas zu lernen, um es dann endlich frei beherrschen zu können, muss man es immer wieder tun. Das heißt der Spruch „Nur aus Fehlern lernt man.“ hat schon seine Richtigkeit. Wir merken erst, dass wir etwas falsch gemacht haben, wenn wir gescheitert sind. Dazu kommt dann eine umfassende Fehleranalyse, weil man jedes Detail in Betracht zieht, weswegen es denn falsch gelaufen ist. Dabei ist es das Wiederholen des Fehlers der uns zum Lernen anregt. Wir werden es erst begreifen und richtig machen, wenn wir es oft genug falsch gemacht haben. In diesem Sinne lernen wir pausenlos. Ein gutes Beispiel: in unserem Wohnzimmer sind sich das Fenster zur Straße und das Fenster zum Hof sozusagen gegenüber. Vögel denken daher, dass sie hindurch fliegen könnten, weil sie ja das Licht und die Natur auch auf der anderen Seite sehen können. Dann fliegen sie gegen unser Fenster und sterben meist etwas später an ihren Verletzungen auf unserem Rasen. Okay das war zugegebenermaßen ein blödes Beispiel. Ich hätte vielleicht eher ein klassisches Beispiel nehmen sollen, wie z.B. Baby bzw. Kleinkinder, da diese ja in den ersten Monaten und Jahren vieles erlernen, vieles falsch machen.

Doch auch vor kurzem stellte ich bei meinem neuen Job auch wieder fest: Learning my doing. Man beherrscht nicht sofort alles. Das kann niemand. Manche lernen schneller, manche brauchen dafür länger Zeit. Das hängt ganz von Individuum ab. Umso öfter wir den Vorgang wiederholen, umso schneller prägt sich dieser in unser Gedächtnis ein. 

Zeit vergeht

Leute kommen und gehen. Nein, eher wir kommen und gehen. Backpackerlifestyle eben. Trotzdem seid ihr wie eine Familie für mich geworden. ❤️ Ich hoffe wenigstens einige Freundschaften bleiben.
Mein Travelmate und ich verließen beim Entwurf dieses Posts nun zum zweiten mal nach zusammengerechnet 9 Wochen das Working Hostel in Griffith, NSW. Am 3.11. kamen wir dort das erste mal abends nach einer etwa 8 stündigen Busfahrt im Hostel an. Kurze Einweisung, Zimmer beziehen, Essen machen, Duschen und schlafen gehen. Am Freitag aufgestanden erwarteten uns schon die Mitarbeiter mit der Neuigkeit, dass wir übers Wochenende in der Nähe von Melbourne arbeiten werden. Am selben Abend noch losfahren stand also auf dem Plan. Viel Infos wurden zu dem Job nicht gegeben, doch wir wussten, dass wir auf einer Art Rummel (FunFair) arbeiten würden. Fress- und Losbuden stellte ich mir nur vor. 


Nach der über vierstündigen Autofahrt kamen wir dann in Whittlesea an. Es war etwa viertel 1 nachts. Die Bedingungen, unter denen wir dort übernachten sollten und wie unser „Arbeitgeber“ so drauf war – das erspare ich euch lieber. Wir haben dort wahrscheinlich sowieso schwarz gearbeitet. Cash in Hand eben. 

Am Samstag gegen halb 7 aufgestanden und anschließend frisch gemacht und umgezogen. Anfangs war alles eher unstrukturiert, doch die Arbeit stellte sich als simple heraus. Ich habe mit einem Jungen den ganzen Tag vor bzw in einer riesigen aufgeblasenen Raupe gestanden und kleine Kinder bespaßt. Oder war es eher ein Wurm ? Ich hab keine Ahnung. Durch diesen Job lernte ich jedenfalls einen besonderen Menschen kennen. Die Bindung vertiefte sich auch nach den zwei Tagen gemeinsamer Arbeit, wenn man sich oft alleine getroffen hat, da man zwar leider nicht im selben Hostel war, aber sich immerhin im selben Ort befand. 


Sonntagabend, als die Arbeit getan war und wir unser Geld bekamen, fuhren wir dann jedenfalls wieder heim ins Hostel. 

Das Wochenende half mir und meiner Freundin schon sehr, sofort neue Kontakte zu knüpfen, da wir mit Leuten aus den Hostels in Griffith zusammen arbeiteten.

Am Dienstag fingen wir dann beide unsere Jobs an, die wir dann auch 7 Wochen durchzogen. 

Dass wir diesen Ort am 22.12. für Melbourne verlassen würden, stand dann nach und nach immer mehr fest, was uns nicht davon abgehalten hat die restliche Zeit bis dahin auch zugenießen. An manchen Wochenenden sind wir hier im Ort ausgegangen, an anderen starteten wir eine Art Roadtrip nach Wollongong mit drei vollgepackten Autos um alle gemeinsam Steve Aoki auf dem MTV Beats & Eats sehen und hören zu können. ❤

Weihnachten verbrachte ich dann am 24.12. in einer AirBnb Wohnung mit 3 anderen Mädels. Diese wiederum luden mehrere Leute ein, die sie auch auf ihren Reisen kennen lernten und organisierten ein etwas größeres Dinner. Für mich war dies etwas ungewohnt und schon fast überfordernd, weil ich Heiligabend immer mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder verbringe. Auch die Gesellschaft meiner besten Freundin und derer ihrer Eltern genieße ich jedes Weihnachten, weswegen ich es also eher in etwas kleinerem Kreise gewohnt bin. Den 25.12. verbrachte ich dann aber – so wie ich es vorher plante – in Elwood am Strand. Ein Freund schloss sich mir an und wir genossen beide die australische Sommerhitze mit Sand zwischen den Zehen und Meer. Er war auch am Abend zuvor für mich da, als mir das Kochen und gemeinsame Essen mit all den Leuten zu viel geworden ist.
Ich genoss die Zeit in der Wohnung sehr, doch unser Aufenthalt dort blieb nur bis zum 2. Januar 2017. Wir entschlossen uns etwas vorher, dass wir zum Arbeiten in das Working Hostel zurückkehren werden, da unsere Flüge für Bali ab dem 18.01. schon gebucht waren und wir nochmal etwas Geld verdienen wollten.

Kurzer Abriss zu meinen Jobs, die ich bis dorthin hatte:

  • Wochenendjob auf einer FunFair
  • Orange Packing/Sorting
  • Cleaning im Motel
  • Cleaning für ein anderes Unternehmen
  •  Bottling in einer Winery
  •  Work for Accomodation in unserem Hostel

Als ich dann Melbourne für Griffith verließ, war ich im Endeffekt sehr froh viele meiner neuen Freunde dort wiederzusehen, auch wenn der Abschied mir in Melbourne besonders schwer fiel. 

Angekommen in meinem „alten zu Hause“ – so würde ich es fast nennen – lernte ich wiederum noch ein paar neue Leute kennen, wobei ich mich immer wohler und wohler fühlte. 

Mit zwei Freunden hielt ich, während ich das Hostel zwei mal verließ, immer regelmäßig Kontakt. Sie gehören zu den Menschen, zu denen ich den Kontakt auch halten will, was sich schwierig herausstellen könnte, da beide noch weitere Pläne fürs Reisen haben, selbst wenn ich längst wieder zu Hause bin. Da erscheint mir die Entfernung zwischen Potsdam und Bremen sowie Potsdam und Braunschweig gar nicht mehr so groß. 🙈

So, ciao erstmal.

Das Leben aus dem Backpack 

von Maura Friedeler

Wenn man sich als Abiturabsolvent, wie 22.000 andere Deutsche jährlich entschließt, ein Auslandsjahr in Australien zu verbringen, dann ist die Vorbereitung auf „das Jahr deines Lebens“ ein nicht zu unterschätzender Aspekt. 
Neben Flugbuchung, Reisepassaustellung und Reisepartner finden, ist die Planung deines Kleiderschranks für die nächsten Monate, eine der schwierigsten Aufgaben. 
Dafür kommt erstmal die Frage auf: „Reise ich mit einem Rucksack oder mit einem Koffer?“ In den sozialen Netzwerken und den Meinungen anderer ist diese Frage heiß diskutiert und man muss sich im Endeffekt selbst entscheiden. 

Wenn man sich aber als ein richtiger Backpacker fühlen möchte und dafür auch die schwere Last auf dem Rücken ertragen will, dann entschließt man sich gegen den Koffer und für den Rucksack. 
Man ist also an dem Punkt, an dem man sich den Rucksack zugelegt hat, welche Marke und welche Größe spielen dabei kaum eine große Rolle, sodass man nun vor der schwierigen Aufgabe steht, ihn auch zu füllen. 
Den besten Tipp, den man sich von schon erfahrenden Backpackern holen kann ist, nicht zu viele Kleidungsstücke mitzunehmen. Dass dieser Tipp wirklich Sinn macht, erfährt man leider erst, wenn man im Reiseland ankommt. 

Daher packt man seinen Rucksack ganz nach dem Motto „Man weiß ja nie, wie das Wetter wird“ oder „Ich werd ganz sicher alles brauchen“, bis der Rucksack komplett voll ist. 

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen, die Taschen gepackt und die Freunde und Familienmitglieder verabschiedet wurden, kann die große Reise als Backpacker losgehen. 
In den ersten Tagen fällt einem noch kaum auf, wieviele Nachteile so ein großer Rucksack hat. Man bemerkt zwar schon ziemlich früh, dass es eine ziemliche Last für den Rücken ist, aber dafür ist man Multi-tasking fähig, da man beide Hände frei hat und z.B wie ich, weiter Subway Surfers auf dem Handy spielen kann, während man sein Gepäck trägt. Außerdem kann man jeden Weg laufen, egal wieviel Schotter, Gras oder Steine auf dem Boden liegen. 
Je länger man dennoch mit seinem Backpack unterwegs ist, desto genervter wird man davon. 

So ordentlich wie man ihn im Heimatland gepackt hat, bleibt er leider nicht lange. Dies kann vielleicht daran liegen, dass jetzt nicht mehr Mama den Rucksack mitpackt, sondern man leider die alleinige Verantwortung über seine Ordnung hat oder es einfach echt schwierig ist, darin eine Ordnung zu halten. Man muss sich das so vorstellen: die Kleidungstücke sind alle übereinander gestapelt, meistens, wie auch in meinem Fall hat man alles nach lange Hosen, kurze Hosen, lange tshirts, kurze tshirts u.s.w. geordnet. Diese Ordnung gerät aber logischerweise schnell durcheinander, da man natürlich immer ein Oberteil von oben, mit einer Hose von unten aus dem Rucksack anzieht. Nach einigem An-und Ausziehen ist diese Ordnung natürlich Geschichte. Nachdem man das realisiert hat, packt man die Klamotten nun immer nur oben drauf. 

Aufs Falten wird sowieso nur noch kaum geachtet, da wie jeder Backpacker schnell realisiert hat, wird bügeln und ordentlich Falten eh überbewertet. Vielmehr fühlt man sich dadurch als Gemeinschaft und kann Backpacker dadurch auf der Straße von Einheimischen unterscheiden.

Darüberhinaus liegt man mit dem Vorurteil garnicht so falsch, dass Backpacker kein Geld haben. Dennoch kann man es sich als Mädchen nicht nehmen lassen, die letzten Münzen noch zum Shoppen zu benutzen. Und wie jedes Mädchen weiß, landet im Endeffekt mehr im Einkaufskorb, als man eigentlich geplant hatte. Nach dem Einkauf aber, kommt neben der Geldsorge noch der Gedanke auf, wo man seine neu ergatterten Sachen denn verstauen soll. 

Dafür muss wohl oder übel ausgemistet werden, was zu einer weiteren Sorge führt, denn welches Mädchen kann sich leicht von Klamotten trennen?!

Dadurch ist es bei mir gekommen, dass bei meinem Rucksack die Kofferwaage am Flughafen mittlerweile 17,5 Kilo anzeigt und nicht mehr die 12 Kilo, wie bei meiner Abreise in Deutschland. 

Ein weiterer, unter Backpackern sehr verbreiteter Fall ist, dass man immer gleich gekleidet auf den Straßen zu sehen ist. Dies ist vorallem bei den männlichen Mitreisenden zu erkennen. Aus Bequemlichkeit werden die Sachen, die oben im Backpack liegen im Wechsel getragen, alle zwei Wochen gewaschen und dann wieder angezogen. So kommt auch der Fall zustande, dass man sich nach Wochen über ein Kleidungsstück unten in seinem Backpack wundert und garnicht wusste, dass man es bei sich trägt. 
Neben diesen gibt es noch viele weitere Folgen, die ein Backpack mit sich führt. Man kann ihn schwer waschen, wenn mal eine Shampooflasche oder ähnliches ausgelaufen ist; die unten liegenden Klamotten fangen an zu stinken, durch die Mega Hitze und pralle Sonne, die auf den Rucksack scheint und noch vieles weiteres…

So zählt nach einigen Wochen ein Kleiderschrank zu den Luxusgegenständen, die man von zu Hause vermisst und den man nur hat, wenn man lange Zeit an einer Stelle bleibt, beispielsweise zum Arbeiten.
Trotz dieser ganzen aufgezählten Punkte und noch vielen weiteren Argumenten gegen einen Backpack und für einen Koffer steht im Endeffekt fest: Ein wahrerer Backpacker ist man nur, wenn man mit einem Rucksack reist! Daher wäre meine Antwort auf die am Anfang gestellte Frage immer: „Ich reise mit einem Rucksack“.
Aber egal, wie und mit welchem Gepäck man reist (irgendwann läuft man eh nur noch mit Flip Flops rum), die Erfahrungen die man macht und die Menschen die man kennenlernt sind es definitiv wert, eine solche Reise anzutreten und können einem ein Leben lang bleiben.
Instagram: https://www.instagram.com/maura_z/?hl=de

Farmleben 1.0

Am Samstag den 22. Oktober kamen wir also auf der familiären Farm in der Nähe des Dorfes Tooraweenah an. Die sehr liebevolle Schwester des Farmers holte uns am Nachmittag von der Bushaltestelle in Gilgandra ab, woraufhin wir anschließend etwa 30-40 Minuten in das besagte Dorf fuhren. Wir wechselten das Auto und wurden dann zur Farm gebracht. Auf dem Weg zum Land des Farmers wussten wir dann auch wieso wir das Auto tauschten. :’D Keine richtige Straße, viele Schlaglöcher, Abschnitte mit größerem Gestein und ein Bach mussten bewältigt werden, bis wir das Haus und die Gärten sehen konnten. Die Farm und das ganze Land waren abgegrenzt durch Gebirgsketten, einem Nationalpark und vereinzelten Bergen. Über 1000ha Wiesen und Wälder besitzt der Farmer. Ich werde ihn ab hier einfach mal Stewie nennen. 


Als wir ankamen, war Stewie noch bei seiner Freundin zu Hause. Also zeigte uns seine Schwester alles im Haus und im Garten. Auch das separate Toilettenhäuschen ohne Wasseranschluss, was also einem Plumpsklo ähnelte, entging uns nicht. 


Das Haus an sich ist über 100 Jahre alt und besteht zum Großteil aus Holz und etwas Wellblech. Es sieht schon wohnlich aus, aber man merkt, dass es halt funktional eingerichtet ist. So wie z.B. Die Küche, wo Töpfe, Pfannen und Gläser hingen an den Wänden. Spinnweben überall mal verteilt.

Danach zeigte sie uns unseren Schlafplatz. Wir waren nicht enttäuscht, als sie uns den Wohnwagen ihrer Schwester zeigte, den wir für die nächsten Tage bewohnen sollten. ^^ Er war relativ mordern ausgestattet und wir hatten immerhin genug Strom um unseren Handys aufzuladen, was uns nicht viel nützte, da wir absolut kein Handynetz hatten und der Farmer auch kein Wlan besaß. Hin und wieder hatte ich Glück und ich konnte ein paar Sms’n und WhatsApp Nachrichten empfangen. Sonst brauchte ich es nur für Fotos und Videoaufnahmen, sowie für schöne Erinnerungen von meinen Freunden.

Am Wochenende entspannten wir noch mit der Familie und wir lernten einen anderen deutschen WWOOFer kennen, welcher schon etwas länger auf der Farm lebte. Daraufhin gingen wir erstmal zu dritt spazieren, da meine Freundin und ich etwas mehr vom Land sehen wollten. 


Am Montag bekam Stewie dann über 60 Kühe geliefert, welche dann erstmal alle eingetrieben, gezählt und sortiert wurden. Die jüngeren Bullen wurden anschließend von Stewie, einem seiner Söhne und dem anderen deutschen Jungen kastriert. Währenddessen unterhielten wir uns mit der Lebensgefährtin des Farmers über die Prozedur. 


Die folgenden Tage verliefen alle ähnlich ab. Wir aßen meist gemeinsam gegen 7 bzw viertel 8 zusammen Frühstück, anschließend zupften mein Travelmate und ich meistens in den Gemüsebeten Unkraut oder wir dünkten die kleinen Felder. 


Danach gab es gegen 11 Uhr Morning-Coffee, anschließend arbeiteten wir weiter. Gegen 14 Uhr oder auch manchmal schon gegen 13 Uhr gab es dann Mittagessen und sobald wir mit dem Großteil der zu erledigenden Arbeit fertig waren, gab es dann noch den Nachmittags Kaffee. Wenn Stewie und sein Sohn viel zu tun hatten, tranken sie dann meist schon um diese Uhrzeit (16-17 Uhr) ein Bierchen. Dabei entspannten wir alle, kümmerten uns um die Tiere und ich beschäftigte mich meistens mit einen der vier Hündinnen. Ach ja Stewie hat übrigens zwei Pferde, mehrere Hühner, Gänse, Truthähne sowie Perlenhühner und natürlich noch diverse Kühe, Kälbchen und Bullen. 


Am darauffolgenden Wochenende sind wir dann in die nächst größere Stadt nach Dubbo gefahren, haben ein Picknick im Park gemacht, sind kurz einkaufen gegangen und haben Stewies Schwager kennengelernt. 

Nachdem wir nachmittags wieder Richtung Farm gefahren sind, kamen dann noch die Nachbarn und dessen Familie vorbei um uns zu helfen den Traktor und ein weiteres Auto des Farmers aus dem Schlamm im Wald zu ziehen. Wir waren an dem Abend etwa 10-13 Leute, die einen tranken eher Bier, die anderen halfen tatsächlich. Oder manche taten eben beides an diesem Vorabend. Im Endeffekt – ich habe es ehrlich gesagt nicht erwartet 😀 – haben wir den Traktor und das Auto aus dem Schlamm bekommen, auch wenn zwischendurch ein anderes Auto auch mal kurz stecken blieb. 


Alle feierten dies im Garten mit noch mehr selbstgemachtem Bier, Schnaps und einem Lagerfeuer. Spätestens an dem Abend wurde uns bewusst, unser Kumpel hatte recht: Irgendwie haben die Australier wirklich ein Alkoholproblem. 😀 So früh wie manche Leute hier schon mit Bier trinken anfangen.. ^^ Ach ja und an Live-Musik fehlte es uns an diesem Abend auch nicht. Der Nachbar schnappte sich Stewies Gitarre und seine Tochter gröhlte den fast die ganze Nacht dazu. Hin und wieder sang auch der Rest mit. Wir unterhielten uns auch nebenbei mit allen mal und stellten fest, dass diese Australier ihren Kontinet noch kein einziges mal verlassen haben. Sie erklärten uns, dass sie erst alles von ihrem Land sehen wollen, bevor sie sich anderen Länder und Kontinenten widmen können. Doch Stewie ist da ganz anders: Er hat vor nicht allzu langer Zeit viele Länder bereist, unter anderem auch die USA, Deutschland, England und noch viele mehr. Er ist begeistert vom Reisen, von den Menschen und versuchte auch seinen 5 erwachsenen Kindern zu schildern, dass diese erstmal die Welt bereisen sollten, statt sofort sesshaft zu werden. 

Das leider verkürzte Farmleben war die Erfahrung definitiv wert. Das kann ich mit stolz bestätigen. Wir haben uns so viel mit den Menschen dort unterhalten, uns so gut mit allen verstanden und auch neue Kontakte knüpfen dürfen. Wir kochten, arbeiteten und lachten viel zusammen. Wir zählten fast täglich die Kühe auf den verschiedenen Feldern, wir kümmerten uns gern um die Hunde und wir kamen auch ganz gut ohne Instagram, Facebook und Snapchat klar. 

Cheers. :b

Good day, mates.

Ich bin nun schon seit dem 4. Oktober in Australien. 4 Nächte in einem Hostel nähe der Centralstation, 2 Wochen bei einer Gastfamilie nahe der Oxford Street (beide in Sydney) und 2 Wochen auf einer Farm in der Nähe des Dorfes Tooraweenah (NSW) habe ich nun schon hinter mir. Manche können sich vorstellen, dass es daher sehr stressig für mich in letzter Zeit war. Ich lerne ständig neue Menschen kennen, bin immer mal wieder unterwegs und ich kann euch jetzt noch nichtmal sagen, wo ich an Weihnachten bin. Wir haben unendlich viele Pläne und Vorstellungen, bleiben ja aber dennoch sehr flexibel,weswegen wir uns noch nicht sofort festlegen für die nächsten Wochen oder Monate. Alles geschieht nach dem Motto „Je nachdem..“

 

In Sydney besuchte ich für zwei Wochen einen Sprachkurs, um meine Englischkenntnisse nochmal etwas aufzufrischen. Währenddessen wohnte ich bei einer sehr netten „Gastmutti“. Sie zeigte mir mit ihren zwei Dackeln gleich am ersten Tag, als ich bei ihr einzog, den Weg zur Schule und wir unterhielten uns dabei so angeregt: über meine Familie, über ihre Familie, über den teuren Lebensstil in Sydney, über deutsche und amerikanische Autos, über ihre Hunde und etwas über das deutsche Bildungssystem. Sie meinte gleich zu anfangs, dass mein Englisch sehr gut sei, was einen natürlich sehr aufbaut. Ich lernte auch zwei ihrer Freunde kennen, wobei einer von beiden sehr interessiert an meinem Australienaufenthalt war. Auch über mein Privatleben stellte der zweifache Papa mir ein paar Fragen. Mit ihm verstand ich mich ehrlich gesagt sehr gut! Beim Abendessen und danach sprachen wir drei über alles mögliche. Über „Beziehungsprobleme“, über Australier, über die Deutschen, worauf ich aufpassen muss während ich herumreise etc. 
Aber genug davon. An einem der Sonntage spielten meine Freundin, mit der ich versuche mein Work and Travel zu überstehen, und ich Touri. Wir gingen nachmittags ins Sea Life Aquarium und abends gönnten wir uns die Harbour Bridge und das Opernhaus in ihren nächtlichen Lichtern. Es war wirklich wunderschön.


Während unserer Zeit in Sydney freundeten wir uns mit unterschiedlichen Leuten an. Vor allem eben mit deutschen Gleichaltrigen, obwohl wir auch gerade in er Sprachschule viel Kontakt zu Spaniern, Franzosen, Japanern, Koreanern und Brasilianern aufbauten. Dabei tauschten wir viel über die typischen Eigenheiten unserer Länder aus, erzählten von uns selbst und warum und wie lange wir die Sprachschule besuchten.

Wir verbrachten jedenfalls bisher sehr viel Zeit mit drei besonderen Menschen. Einer von ihnen kommt aus Mainz und die beiden anderen Grazien aus dem Umfeld von Düsseldorf. 😀 Wir grillten zusammen, gingen einkaufen, trafen uns in Parks, erzählten sehr viel über alles mögliche und gingen auch zusammen feiern. Sogar den Trip zu den Blue Mountains am darauffolgenden Sonntag unternahmen wir zu fünft.


Einer der besonderen Abende war der 20. Oktober, als wir endlich einen angesagten Club austesteten. Der „Ivy Club“ ist vor allem dafür bekannt, dass es dort eben sehr teuer sein soll. Doch unser erster Eindruck: Boah ist das schick! Männer in Anzügen, überall. 90% der Besucher sahen eben aus, als wären sie der Business-Class entsprungen. Die Weiber waren ebenfalls ziemlich aufgetakelt. Eine meiner Freundinnen und ich bemerkten wenige Minuten nachdem wir die vierte Etage mit zugänglichem Pool, Poolbar, Sitzecken, Dj und Sängerin etc. betreten haben, wie das hier so mit dem Dating und „Abschleppen“ ablaufen würde. Einer von vier älteren Männer (natürlich Anzugträger) quatschte meine Freundin an, weil diese ein Foto machen wollte. Also bot er sich uns prompt an, das selber zu übernehmen. Anschließend wurden wir bei den vieren sofort mit an den Tisch eingeladen und sie gaben uns schon selbstverständlich unsere „Drinks“ aus. Ich setze das in Anführungszeichen, weil ich keinen Alkohol trinke und selbst an dem Abend mir von den Herren ein Wasser gewünscht habe. Sie waren durch die Tatsache sehr verwundert – so wie alle anderen, die mich erstmal kennen lernen müssen. Gerade auch weil sie von den Deutschen denken, dass wir sehr viel Bier trinken. Doch mein Travelmate und ich, wurden eines anderen belehrt – aber dazu in einem anderen Post mehr!


Jedenfalls saßen wir uns mit dazu und klapperten die üblichen Fragen und Themen ab: Wie heißt du? Woher kommst du? Was machst du hier? Warum genau bist du hier? Blah blah. Ich versuche immer noch internationale Themen anzuknüpfen, wie z.B. Fußball, da mein Lieblingsverein (FC Bayern München, ja jetzt jammert nicht!) ja ziemlich bekannt ist durch seine internationalen Spiele. 

Naja es war jedenfalls ziemlich unterhaltsam und nett sich mit denen zu unterhalten, aber mehr war es eben auch nicht. Wir wussten ja nicht, wie alt die vier genau waren oder ob sie sogar vielleicht Frau und Kind(er) zu Hause sitzen hatten. Später schlossen wir uns also wieder unseren Freunden an und tauschten aus, was der Abend bisher gebracht hat.


Danach entschlossen wir uns kurzer Hand die Hosen hochzukrempeln, die Schuhe auszuziehen und in den teilweise knietiefen Pool zu gehen. Dort tanzten wir und trotz des gehobeneren Stils des Clubs, fühlte ich mich schwereloser und entspannt. Die Securities übten nur bedingt Druck aus, aber niemand von uns bekam an dem Abend Ärger oder Stress. Weswegen auch, wozu ist denn so ein Pool da. ^^


Später wechselten wir den Floor und gingen tanzen. Dabei trafen wir sofort auf zwei unserer „Mitschüler“. Mit eine der beiden erzählten wir dann nebenbei kurz und tanzten währenddessen unbeschwert weiter. 

Am Tag danach mussten meine Freundin (Travelmate) und ich jedenfalls wieder zur Sprachschule. Wir hatten den Tag zuvor schon frei gemacht und sagten uns deswegen: Ja heute müssen wir hin. Es war ja auch unser letzter Tag.

Am Samstag darauf verließen wir um 7:18 Uhr mit dem Zug Sydney in Richtung Dubbo, um danach den Bus nach Gilgandra zu nehmen. Bis dahin waren wir dann ca 8 Stunden unterwegs. 

Und dann begannen unsere 2 Wochen Farmleben.

– Fortsetzung folgt
Ciao. 

Australien, ich wäre dann bald soweit.

Der Termin kommt immer näher und näher .. Ich weiß jetzt schon, wen und was ich alles vermissen werde. Der Termin. Der 3. Oktober 2016. Tag der Deutschen Einheit und Tag meines Abflugs. Ich bekomme ja schon Panik mich ohne meine Eltern auf so einem riesigen Flughafen zurecht finden zu müssen. Frankfurt am Main soll ja schließlich den größten Flughafen Europas haben. So stand es jedenfalls damals in unseren Mathebüchern. 

Vor ab hab ich mich mit einer Freundin zusammen gesetzt und wir sprachen über unsere Vorstellungen von den Jobs in Down Under: wo man überall arbeiten könnte, wie man sich die Arbeit vorstellt, etc. Wir haben jedenfalls beide Bock, beispielsweise auf Festivals oder anderen Events zu arbeiten – Getränke ausschenken, Flyer verteilen, Partys promoten, beim Aufbau helfen und so weiter. Daraufhin haben wir schon mal etwas im World Wide Web umgeschaut und viele Festivals, Paraden und Sportevents gefunden. Wenn ihr Empfehlungen habt: SCHREIBT MIR ! Ich bin jedem für Tipps oder sogar für Kontakte sehr dankbar.

Doch auch auf dem Land, auf verschiedenen Farmen, könnte mal was völlig neues für mich sein. In der Landwirtschaft tätig sein, Pferdeställe ausmisten, Schafe hüten. Whatever. Ich bin da ziemlich offen und hab Lust auf Neues. Gekellnert hab ich die letzten Jahre in Deutschland oft genug. 

Ich hab auch kein Problem für z.B. 2-3 Monate ein Au Pair zu machen. In bestimmten Gegenden kann man ja auch schließlich viel machen, viel lernen und viel Neues entdecken. Was das angeht: Ich bin gerade sowieso sehr optimistisch. Ich stehe vor etwas ganz neuem und male mir daher viele Szenarien aus. Das tu ich gerne. Ich male mir gern schöne Erlebnisse und Momente aus. 

ALSO:  In den nächsten Monaten wird hier vor allem viel über mein Work and Travel in Australien zu finden sein. Zum Beispiel viele Fotos, Anekdoten, Gedanken, To-Do-Listen, alles mögliche eben. Wer Fragen, Tipps, Anregungen oder ähnliches für mich hat: Ich bin offen. Schreibt mir hier oder ihr sucht bei ask.fm den Kontakt zu mir. ( ask.fm/annaeats) Ich bin da immer noch angemeldet, auch wenn die letzten Aktivitäten etwas länger her sind. (: 

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